Artikel: Sitzung des Europäischen Betriebsrats der DB AG in Hamburg
Wichtigste Themen der Sitzung des Europäischen Betriebsrats der Deutschen Bahn AG vom 27. bis 30. März in Hamburg.
Im Vorfeld der EBR-Sitzung kamen der Europäische Betriebsrat und der Konzernbetriebsrat der Deutschen Bahn AG erstmalig zu einer gemeinsamen Sitzung zusammen.
Themen waren insbesondere die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt sowie die Arbeitsbedingungen in Deutschland und Europa.
EBR und KBR waren sich einig, dass sich der technische Fortschritt nicht aufhalten lässt. Aber man muss den digitalen Wandel sozialverträglich für die Beschäftigten mitgestalten.
In der Diskussion mit Vertretern der Zentralen Leitung forderten Mitglieder des EBR und KBR dies für den DB Konzern. Insbesondere den älteren Beschäftigten muss durch Bildungsmaßnahmen eine Perspektive gegeben werden.
Abschließend wurde vereinbart den Informationsaustausch fortzuführen und zukünftig die Zusammenarbeit von EBR und KBR sinnvoll zu vernetzen.
Auch in der anschließenden eigentlichen EBR-Sitzung stand das Thema Digitalisierung und deren Auswirkungen im DB Konzern im Fokus.
Weitere Themen waren insbesondere die schwierige Situation bei DB Cargo, die wirtschaftliche Lage des DB Konzern insgesamt, die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung 2016 und neue Kampagnen zur Personalgewinnung.
Die finanzielle Situation des DB Konzern hat sich nach Aussage des neuen Vorstandsvorsitzenden des DB Konzern, Herrn Dr. Lutz, im letzten Jahr verbessert. Der Konzern hat für das letzte Jahr einen Gewinn von 716 Millionen erzielt, und der Trend ist positiv.
Auch bei DB Cargo hat sich die Lage etwas stabilisiert. Dennoch bleibt die Situation in diesem Geschäftsbereich angespannt. Der seit Jahren angekündigte IT-Masterplan steht bisher aus. Unklar ist auch, ob das European Order Management System wirklich eingeführt wird.
Die Mitarbeiterbefragung 2016 wurde von Mitgliedern des EBR scharf kritisiert. Noch immer sind die Betriebsräte und Beschäftigten in verschiedenen Ländern nicht über die Ergebnisse informiert worden. In anderen Ländern sind die Ergebnisse bekannt, aber noch keine Folgeworkshops angekündigt oder durchgeführt.
Die EBR-Vertreter, die vom EBR für die Vorbereitung der Mitarbeiterbefragung benannt wurden, hatten kaum Möglichkeit, ihre Vorstellungen oder ihre Kritik bei der Gestaltung des Fragebogens einzubringen.
Der EBR äußerte auch Zweifel, dass sich die Beschäftigten weiter an der MAB beteiligen werden, wenn sie keine Verbesserung bei den von ihnen kritisierten Punkten feststellen.
Am letzten Tag der EBR-Sitzung besichtigten die EBR-Mitglieder aufgeteilt in Gruppen den Rangierbahnhof in Maschen (Schienengüterverkehr) sowie das ICE-Bahnwerk (Intercity Express, Hochgeschwindigkeitsverkehr) und das S-Bahnwerk (Stadtbahn) in Hamburg und informierten sich über die Arbeitsbedingungen der dort Beschäftigten.
----------------------------------------------------------------------------------------------------
Die nächste Sitzung des EBR wird vom 09.-12.10.2017 in Marseille stattfinden.