Sitzung des Europäischen Betriebsrats der DB AG in London

Sitzung des Europäischen Betriebsrats der DB AG in London

Artikel: Sitzung des Europäischen Betriebsrats der DB AG in London

Wichtigste Themen der Sitzung des Europäischen Betriebsrats der Deutschen Bahn AG vom 05. bis 07. März 2013 in London

Es war die erste Sitzung des Europäischen Betriebsrats seit seiner Gründung 2005 außerhalb Deutschlands. Der EBR tagte in Großbritannien, dem Land, in dem der DB Konzern die meisten Mitarbeiter/innen außerhalb Deutschlands beschäftigt.

Mac Urata von der Internationalen Transportarbeiter-Föderation und Sam Chapman, stellvertretender Vorsitzender des EBR begrüßten den EBR in London. 

Im Vorfeld der EBR-Sitzung tagten die Fachausschüsse DB Schenker Rail und DB Arriva/Nahverkehr, ebenfalls in London. Der Fachausschuss DB Schenker Logistics war bereits am 07./08.02.1013 in Krakau, Polen zusammengekommen. Beim Fachausschuss DB Schenker Rail wurde Jörg Hensel, DB Schenker Rail Deutschland AG, zum neuen Sprecher gewählt. Beim Fachausschuss DB Arriva/Nahverkehr wurde Jim Moran, DB Arriva Großbritannien, neuer Sprecher.  

Schwerpunkte der Referenten von Arbeitgeberseite bei der Unterrichtung und Anhörung durch die Zentrale Leitung waren eine ausführliche Darstellung von DB  Arriva sowie die Ergebnisse der konzernweiten Mitarbeiterbefragung. Weitere Themen waren die allgemeine, personelle und wirtschaftliche Lage des DB Konzerns sowie das Recruiting in Europa. 

In der Diskussion über die konzernweite Mitarbeiterbefragung wiesen die Mitglieder des EBR auf die Notwendigkeit von Folgemaßnahmen auch außerhalb Deutschlands hin. Einige EBR-Mitglieder beklagten, dass sie im Vorfeld der Mitarbeiterbefragung nicht ausreichend informiert wurden bzw. im Nachhinein keine Auswertung der Ergebnisse zur Verfügung gestellt bekämen. Im Großen und Ganzen berichteten die EBR-Mitglieder allerdings von einem problemlosen Ablauf der Befragung. 

Bemängelt wurde die unzureichende Information des EBR durch die Zentrale Leitung in Bezug auf die rechtzeitige Unterrichtung und Anhörung bei dem Erwerb neuer Unternehmen. Ebenfalls kritisiert wurde die teilweise unzureichende Ausstattung der EBR-Mitglieder mit IT-Tools.
Der EBR fragte weiterhin in der Sitzung mit der Zentralen Leitung nach der moralischen Verantwortung des DB Konzern, wenn dieser Geschäfte in Ländern macht, die die Menschenrechte nicht achten. Ein Beispiel hierfür sind die Arabischen Emirate, in denen keine Gewerkschaften zugelassen sind und wo der DB Konzern kürzlich ein Angebot für eine Ausschreibung abgegeben hat. 

Da die europäischen Personalleiter des DB Konzerns im gleichen Zeitraum in London zu einem Treffen zusammenkamen, hatte das Präsidium des EBR die Möglichkeit den europäischen Personalchefs den EBR, seine Struktur und seine Aufgaben, vorzustellen. 

Erstmalig besichtigte der EBR auch im Rahmen seiner Sitzung Betriebe des DB Konzern am Sitzungsort. Eine Gruppe informierte sich am Bahnhof Marylebone sowie im Eisenbahnwerk der Chiltern Railways in Wembley über die Arbeitsbedingungen der dortigen Beschäftigten. Eine zweite Gruppe besichtigte das Busdepot von DB Arriva in London und diskutierte dort mit Vertretern der Geschäftsführung.

Der Europäische Betriebsrat der Deutschen Bahn AG hat zurzeit 47 Mitglieder aus 23 Ländern.

Die nächste Sitzung des EBR findet vom 14.- 16.10.2013 in Potsdam, Deutschland statt.