Sitzung des Europäischen Betriebsrats der DB AG in Berlin

Sitzung des Europäischen Betriebsrats der DB AG in Berlin

Artikel: Sitzung des Europäischen Betriebsrats der DB AG in Berlin

Wichtigste Themen der zwölften ordentlichen Sitzung des Europäischen Betriebsrats der Deutschen Bahn AG vom 20. bis 22. März 2012 in Berlin

Letztmalig tagte der Europäische Betriebsrat unter seinem langjährigen Vorsitzenden, Günter Kirchheim und in seiner alten Zusammensetzung. Bei der nächsten Sitzung im Oktober wird eine Vielzahl neuer Mitglieder aus den europäischen Unternehmen der einzelnen Geschäftsfelder des DB Konzern erwartet.

Die meisten EBR-Mitglieder berichteten von einer positiven wirtschaftlichen Situation ihrer Unternehmen in den jeweiligen Ländern, trotz Schuldenkrise der nationalen Haushalte. So hatten beispielsweise Schenker Portugal und Schenker Slowenien in 2011 sehr profitable Jahre, während die gesamtwirtschaftliche Situation in ihren Ländern sehr schlecht ist.

Schwerpunkte bei der Unterrichtung und Anhörung durch die Zentrale Leitung waren die positive Entwicklung der wirtschaftlichen Lage des DB Konzern, die konzernweite Mitarbeiterbefragung 2012, die Entwicklung des Personenverkehrs, die europäische Zusammenarbeit bei DB Schenker Rail sowie der europäische Innovationsmanagementprozess bei DB Schenker Logistik.

In der Diskussion über die für dieses Jahr geplante konzernweite Mitarbeiterbefragung berichteten die Mitglieder des EBR von ihren Erfahrungen mit Mitarbeiterbefragungen. Sie wiesen die Zentrale Leitung auf wichtige Punkte hin, die zu beachten sind um eine gute Qualität der Mitarbeiterbefragung zu gewährleisten. Insbesondere sei absolute  Vertraulichkeit  sicherzustellen. Die Zentrale Leitung sicherte dem EBR zu, die Arbeitnehmervertretungen in den betroffenen Ländern in den Prozess einzubinden und bat die EBR-Mitglieder um ihre Unterstützung.

Im Anschluss an die Unterrichtung und Anhörung unterzeichneten das Präsidium des EBR, der Sprecher der Arbeitnehmervertreter/innen im vormaligen EBR ARRIVA sowie Herr Weber und Herr Fritz von der Zentralen Leitung eine neue „Vereinbarung über eine grenzüberschreitende Unterrichtung und Anhörung der Beschäftigten im DB Konzern“. Diese neue Vereinbarung war im Vorfeld der EBR-Sitzung von einer Verhandlungsgruppe ausgehandelt worden und ersetzt die bisherigen Regelungen zur Arbeit des EBR. Sie wurde in der EBR-Sitzung einstimmig angenommen und beinhaltet eine verbesserte Arbeitsstruktur und Mandatsverteilung.

Weiteres Thema bei der EBR-Sitzung war das EU-Projekt „Insecurity in Rail Passenger Transport“, an welchem neben der Deutschen Bahn AG und verschiedenen europäischen Eisenbahnverkehrsunternehmen und Verkehrsgewerkschaften auch der EBR als Projektpartner beteiligt ist.

Die Mitglieder des EBR, die im Januar an der Internationalen Zukunftskonferenz des DB Konzerns teilgenommen hatten, berichteten von dieser Veranstaltung. Ihre Eindrücke waren überwiegend positiv. Das Gefühl, Teil eines großen Unternehmes („We are family“) sei erfolgreich übermittelt worden. Allerdings wurde auch bemängelt, dass überwiegend Führungskräfte und zu wenig „einfache“ Beschäftigte vertreten waren.

Zuletzt wurde der langjährige Vorsitzende des EBR, Günter Kirchheim, verabschiedet, da dies seine letzte EBR-Sitzung war. Seit der Gründung des EBR im Juli 2005 hatte er den EBR geleitet. Er blicke auf eine interessante Zeit zurück, in der sich der Europäische Betriebsrat zu einem handlungsfähigen Gremium entwickelt habe, sagte er zum Abschied.

Der Europäische Betriebsrat der Deutschen Bahn AG hat zurzeit 31 Mitglieder aus 20 Ländern.

Die nächste Sitzung des EBR findet vom 15.- 18.10.2012 in Berlin statt.